Klar, dass sind die Literacy- Aktivitäten die wir in der Krippe und der Kita mit Kindern gerne und häufig umsetzen.
Die Kinder lieben die fantasievollen Geschichten und schönen Bilder und freuen sich über die meist kuschelig gestalteten Leseabenteuer.
Zur Literacy-Erziehung gehören neben Geschichten und Büchern auch die ersten Erfahrungen mit Schrift und Zeichen. Den eigenen Namen zu schreiben, bekannte Buchstaben in anderen Wörtern zu entdecken, wie z. B. beim Einkaufen oder Spaziergang auf den Reklameanzeigen und Leuchtschriften der großen Geschäfte.
Hier fällt mir sofort das gelbe „M" einer Fast-Food-Kette ein oder ein Bildsymbol (Piktogramm) auf einem Verkehrsschild (z.B. Fußgängerweg).
Vielfältige Literacy- Erfahrungen rund um Bücher, Schrift und Schriftkultur stärken die Kinder in ihrer Sprach- und späteren Lesekompetenz und vielfältig heißt auch, dass der Lesestoff für Kinder nicht nur aus Bilderbüchern bestehen kann.
Kinder interessieren sich sehr für Themen aus ihrer unmittelbaren realen Lebenswelt. Eine wahre Fundgrube für interessante Themen und Gespräche bietet neben den Büchern die Tageszeitung.
3 Gründe, was Zeitung lesen für Kita- Kindern so interessant macht
Du denkst - Zeitung lesen mit Kita- Kindern? Das geht doch nicht!
Dann lies bitte weiter…
In erster Linie geht es um das Anschauen und Reagieren auf das, was die Kinder auf den Seiten der Zeitung sehen.
Der Einstieg beim gemeinsamen Lesen sind bei der Zeitung zweifelfrei die aussagekräftigen Bilder.
Gerade die Bilder von Häusern, Landschaften oder Orten im regionalen Teil der Tageszeitung werden oft von den Kindern wiedererkannt und es kommt zu einem regen Austausch untereinander über die eigenen Erfahrungen.
Aber auch überregionale, politische oder Welt- Themen werden über die Bilder ein Anlass für Gespräche und Austausch.
Das Spektrum der Themen ist sehr breit gefächert und das ist für mich einer der interessantesten Aspekte.
Im Gespräch mit den Kindern über die realen Ereignisse entsteht ein intensiver Austausch. Spannende Fragen- “Was denkst du ist dort passiert?“ oder Glaubst du, dass Menschen auf den Mars fliegen können? „oder… „Ist dir auch schon einmal etwas gestohlen worden?“- „Kennst du auch die Flagge auf dem Bild? ...usw.
Nach den Gedanken und Meinungen der Kinder zu fragen, über "echte" Themen ist ein sehr wertschätzender Ansatz. Ihr werdet erstaunt sein, wie viel Weltverstehen Kita- Kinder bereits besitzen.
Das Schriftbild der Zeitung ist gegliedert in große Überschriften und Textpassagen die fetter gedruckt sind.
Kinder bemerken diese stilistischen Mittel und fragen danach- „Kannst du mir das mal vorlesen?“- „Was steht denn da?“
Beim Zeitungslesen erkennen die Kinder besonders gut, wie die gesprochene Sprache in Schrift wiedergegeben wird.
Im Mittelpunkt stehen plötzlich Themen wie das Schmelzen der Polarpole und die Gefahr für die dort lebenden Eisbären. Daraus entwickeln sich weiterführende Fragen und die Suche nach Antworten.
Noch ein für Kita- Kinder ganz wichtiger Bonus!
Die Tageszeitung ist reales Echtzeug wie Seife und Zahnpasta. Man kann sie nicht nur anschauen, vorgelesen bekommen und im Regal aufbewahren- sondern es ist auch möglich sie als Kreativmaterial zu nutzen für Collagen, zum Falten, zum Turnen. Aus Zeitungspapier mit Kleister können Skulpturen entstehen und, und, und... . Aber bitte erst nach dem gemeinsamen Lesen!
Kinder sind keine Außerirdischen. Viele Themen sind den Kindern schon zu Ohren gekommen. Im geschützten Rahmen können sie ihre Fragen loswerden und einfühlsame, ihrem Entwicklungsstand entsprechend, Antworten erhalten.
Schlimme Ereignisse nehmen sie oft ganz anders wahr.
Ein zerquetschtes Fahrzeug weckt eher ein technisches Interesse z. B. die Überlegung, wie und wo das Auto repariert werden kann.
Hört euch die Fragen der Kinder zu Bildern von Krieg und Elend genau an. Oft stehen andere Interessen der Kinder im Vordergrund. Gebt den Kindern glaubwürdige Erklärungen ohne zu dramatisieren.
alls du Zweifel hast, die Kinder oder dich selbst mit der Realität zu überfordern, treffe doch einfach vor dem gemeinsamen Zeitungslesen eine Vorauswahl.
Spannende Vorlese- Momente gestalten
Bilderbücher eignen sich in besonderer Weise für die Sprachförderung, wenn sie nicht nur vorgelesen, sondern als Impuls genutzt werden, um mit den Kindern ins Gespräch zu kommen. Ein kleines Experiment zum Buch kann der Auftakt sein für weiterführende Gespräche und naturwissentschaftliche Aktivitäten.